October 3, 2009

My Saturday

Endlich Wochenende! Aber Ausschlafen war trotzdem nicht!

Doug wollte mich zum Frühstück einladen. Dazu sagt doch keiner „nein“! Er geht eigentlich jeden Samstag mit Cindy Frühstück essen. Allerdings ist sie heute Früh damit beschäftigt, die Hauskatzen – by the way Perserkatzen – erst zum Frisör und dann zur Maniküre (ja ihr habt richtig gelesen!) zu bringen. Allerdings macht das letztere wider Erwarten ernsthaft Sinn! Den Tieren werden nämlich die Nägel geschnitten, was dazu führt, dass Klamotten, Möbel und nicht zuletzt die Haut der Besitzer ganz bleiben (allerdings muss man zu der Haarschleife nichts mehr sagen!).

Also sind wir heute nur zu zweit und ich wurde auch gleich den Kellnerinnen, oder wie Doug sie nennt: ‚the nice young ladies’ vorgestellt. Diese setzten sich, gleich nachdem wir das Diner betreten hatten und einen Platz ausgewählt hatten, zu uns und hielten mit uns einen Plausch. Es schien eher, als würden sie uns nebenbei bedienen und eigentlich mit uns Frühstück essen.

So gab es für mich das erste Mal richtiges amerikanisches Frühstück – Pancakes mit Ahornsirup. Und zwar die echten,1cm dicken und nicht diese dünnen französischen Crepes! Schön mit ‚Whipped Butter’ oben drauf! I love it!

Anschließend ging es, nach einem Stopp am Post Office, erst mal in den Baumarkt (weil Doug einen Deckel für irgendeine Plastikbox brauchte). Und wie alles hier, ist auch dieser ein bisschen größer als in „good old Germany“. Und wenn man erst mal drin ist, weis man auch warum! Hier gibt es eine unglaubliche Auswahl an nützlichen und auch völlig unnützen Tools. Es erinnerte mich irgendwie gleich an die Serie „Home Improvement“.

Und es kommt noch viel besser: Am Eingang kann man sein(e) Kind(er) abgeben und diese werden dann über die Dauer des Einkaufs von einem Mitarbeiter betreut. Womit? Natürlich mit Heimwerkeln – bzw. eher das Zusammennageln eines Miniatur Holzhauses. Und so haben am Ende Vati und Sohn in Ruhe ein neues Spielzeug erstanden und das Unternehmen gleich den Kunden bzw. Heimwerker von Morgen erzogen. Eine „win – win Situation“ würde ich glatt sagen.

Das ist vor allem innovativ unter dem Aspekt, dass es nix schlimmeres gibt als ein quengelndes Kind an einem sonnigen Samstagnachmittag in einem Deutschen Baumarkt ertragen zu müssen. Und das nur weil sich Mutti und Vati mal wieder nicht über die passende Deckenfarbe einig sind.

Nachdem wir – leider erfolglos – den Baumarkt verlassen hatten, machten wir uns auf zu unserem eigentlichen Ziel. Der Mall of Amerika. Dort mussten wir uns erst einmal auf die Suche nach einem Parkplatz machen. Es gibt zwar gefühlte eine Million davon, allerdings gibt es hier auch ebenso viele Autos. Aber auch dieses Problem war in den Griff zu bekommen und wenige Schritte später standen wir direkt in der größten Mall Amerikas.

Über 500 Geschäfte auf vier Etagen und in jeder der vier Ecken war darüber hinaus auch noch eine der vier großen Ketten – Macy’s, Bloomingdales, Sears und Nordstrom – alle vergleichbar mit Breuninger oder Karstadt. Aber der absolute Hammer kommt erst noch! Denn in der Mitte dieses Monstrums befindet sich zu allem Überfluss auch noch ein gesamter überdachter Freizeitpark. Achter- und Wasserbahnen, Karussells und unzählige Fressbuden wechselten sich ab. Und das war immer noch nicht alles! Denn außerdem gibt es noch ein riesiges Aquarium und eine Saisonale Ausstellung, sowie – man glaubt es kaum – unzählige Restaurants. Einfach unglaublich! So weit ich weis nennt man das auch nicht mehr Einkaufszentrum, weil es einfach dem Namen einfach nicht mehr gerecht wird, sondern UEC – Urban Entertainment Center.

Fotos der Mall

Ging man dann einmal in die Geschäfte hinein, sah man schnell, dass Dank des schwachen Dollars einige Marken sehr günstig waren. Allerdings aber auch manche nicht, vor allem eben logischer Weise die europäischen nicht. So kam es, dass ich mich im Nike Store gleich in ein paar Jogging Handschuhe (mit Schlüsselfach – Amis sind die Meister der sinnvollen Erfindungen ^^) verliebte, die mich unglaubliche 10€ gekostet haben.

Und wenn man unbedingt möchte, geht die Kundenfreundlichkeit in diesem Land sogar so weit, dass man noch einen halbstündigen Smalltalk kostenlos dazu bekommt. Für Rentner wie Doug ein Paradies! Ich für meinen Teil bin schon damit zu frieden, dass ich hier nicht, wie manchmal in Deutschland, angeguckt werde als wäre es zuviel verlangt, dass ich jetzt bezahlen möchte oder sogar auch noch Beratung zu einem Produkt will.

Allerdings nutzte auch ich an diesem Tag diese Chance auf einen kleinen Plausch, um ein wenig das englische Sprechen und amerikanische Verständnis zu trainieren. Die Produktberatung war natürlich vom Verkäufer in diese kleine Konversation geschickt mit integriert.

Es gibt Dinge, und da gehört das dazu, da wissen die Amis schon genau, was sie tun! Denn was Konsum angeht, ist dieses Land ja unbestrittener Meister. Es gibt allerdings Dinge, da muss man sie einfach machen lassen und sollte einfach keine Fragen stellen. So sah ich zum Beispiel einen Puppenfrisör in der Mall, zu dem mir einfach nichts mehr einfiel!

Aus meiner Sicht die Perversion des überflüssigen Luxusses und der Beweis dafür, dass Amis manchmal die Sensibilität für das Hinterfragen des Sinns einer Investition völlig abhanden gekommen ist! Allerdings meinte Doug zu meinen Überlegungen nur: „When it makes my daughter feeling happy, why not?“ Und allein durch die Tatsache, dass ich darauf keine Antwort hatte, war ich mit der Existenz dieses Geschäftes wieder im Reinen.

Man sieht in dieser Mall natürlich auch völlig konventionelle Läden und Kaffees. Allerdings sind diese ein wenig durchdachter aufgebaut, als ich das von Europa gewöhnt bin. So gibt es hier zum Beispiel ein Kaffee, das nur auf Familien mit kleinen Kindern ausgerichtet ist. Der Vorteil ist offensichtlich: am Eingang gibt’s einen Parkplatz für Kinderwagen, es gibt Beschäftigungsmöglichkeiten für die Kleinen und keiner beschwert sich über schreiende Babys, denn es sind ja dort alle mit einem solchen gesegnet.

Ein zweites Beispiel, was mir diesbezüglich aufgefallen ist, war ein Schuhladen. Dieser stellte, wie in wahrscheinlich allen Teilen der Erde, zu einem Viertel Männer- und zu drei Vierteln Frauenschuhe aus. Doch war tief in der „Männerzone“ ein Fernseher mit ein paar Stühlen aufgestellt, umringt von Schuhen, um diesen Ort des männlichen Seelenfriedens vor feindlichen, weiblichen Blicken zu schützen.

Und so kam es, dass dieser Laden an diesem Samstag so gut besucht war, wie wahrscheinlich nie zuvor. Denn heute spielten die Golden Gophers, das College Football Team der University of Minnesota, das erste Mal in ihrem brandneuen Stadium. Und das ist natürlich ein Muss (selbst College Football ist hier durchaus populär) für jeden Football Fan – noch dazu, wenn es gegen den Lokalfeind Wisconsin an die 50 Yard Linie geht – und die sind hier doch recht häufig … Leider sah es wohl so aus, als würden die Gophers an diesem Tag wohl verlieren, was sie final auch getan haben …

Nach zwei Stunden, die wir in der Mall zu gebracht hatten, indem wir nur eine Runde auf einer der drei Etagen gelaufen waren, mussten wir uns auch schon wieder auf den Heimweg machen. Denn heute steht ein großes Dinner an! Denn Tochter + Familie (sprich: Schwiegersohn, Enkel mit Freundin und Enkelin mit Freund) kommt heute zu besuch, um Cindy zu verabschieden, die die nächsten Monate in Florida zubringen wird.

Da ich aber noch vorher eine Joggingrunde einlegen, sowie mit meiner Freundin und meinen Eltern telefonieren wollte, bin ich schon wieder etwas in Zeitnot geraten. Und tatsächlich konnte ich den Besuch bereits hören, als ich noch mitten im Gespräch war.

Die Familie ist wie man sich eine klassische Amerikanische Familie so vorstellt. Der Vater kräftig gebaut, die Mutter ein paar flotte Sprüche auf Lager und Tochter und Sohn wissen auch auf diese angemessen zu reagieren. Aber unterm Strich alle sehr nett und total zugänglich, also viel versprechend für einen netten Abend. Noch dazu, weil ich mit einem Prospekt über Luthers wirken in meiner Heimatstadt Erfurt völlig ins Schwarze getroffen hatte. Denn sowohl Cindy, die Anhängerin der ‚Lutheran Church’ ist, als auch der Enkel, der gerade europäische Geschichte als Hauptfach gewählt hatte, konnten mit dieser Broschüre etwas anfangen.

Als Digestiv gab es wahlweise Scotch oder Whisky für die „großen“ und Saft für die „kleinen“. Und dank lächerlicher Alkoholgesetzte zählte selbst der 20 Jährige Freund der Enkelin zu den Letzteren. Alt genug um in den Krieg zu ziehen, aber zu jung um ein Glas Bier zu bestellen. Hier gibt es ein Wort dafür: ‚ridiculous’. Natürlich wurden wieder alle Getränke fleißig mit Eis verdünnt, selbst beim Weiswein zeigten sie keine Skrupel! Nur der Rotwein wurde diesbezüglich besonders behandelt. Allerdings befand sich dieser ebenfalls im Kühlschrank und nennt mich Pedant, aber das ist keineswegs ein perfekter Ort für diese Sorte reifen Traubenmosts.

Die Steaks brutzelten bereits auf dem Grill vor sich hin. Wobei hier eher Gasgrills bevorzugt werden, die durch eine Haube das „Gargut“ auf entsprechende Temperaturen bringen. Dabei ist die Anzahl der Flammen anscheinend ein entscheidendes Kriterium. Zumindest war das die Eigenschaft, die Doug heraus stellte, um die Qualität des Grills zu verdeutlichen. Neben diesem Thema hatten wir – das heißt Doug, sein Schwiegersohn, sein „Schwiegerenkel“ und ich – die typischen Männerthemen, die man hier anscheinend mit einem deutschen bespricht: deutsche Autos, ‚speedlimit on the Autobahn’ und Mindestalter für Alkoholkonsum.

Als die „New York Strip Steaks“ endlich das gewünschte Garniveau erreicht hatten, ging es zu Tisch. Als Beilagen gab es ‚beans and sweet potatoes’. Allerdings gab es heute alles auf Papptellern. Aber nur, weil es für Cindy und Doug morgen früh nach Florida geht und ein Abwasch von 9 Personen dem Zeitplan ein wenig im Weg stehen würde. Und es hat dem Geschmack des Steaks darüber hinaus auch keinen Abbruch getan. Denn tatsächlich waren das quasi die besten Steaks, die ich je gegessen habe. So unglaublich saftig und zart, dass ich vor lauter Genuss fast vergessen hab, dass da noch ein paar Amis um mich rum saßen, die sich gern mit mir unterhalten würden…

So stellte sich heraus, dass die ganze Familie recht lustig war, da wir eigentlich den ganzen Abend viel zu lachen hatten. Nicht zuletzt als der Nachtisch serviert wurde – ‚Apple Pie with whipped cream’. Denn alle haben die Sahne aus ihrem Mund raus quellen lassen, und sich köstlich darüber amüsiert. Warum? Nun, diese Sauerei hat der Jüngste in seiner frühen Kindheit regelmäßig veranstaltet, wenn er Sahne in die Finger bekam und es sieht in der Tat witzig aus! Als ich an der Reihe war und die Sprühflasche in der Hand hielt, kam ich mir schon etwas deplaziert vor, mit Essen am Dinnertisch einer Amerikanischen Familie zu spielen. Aber auf Bitten aller, habe ich mich dann doch erweichen lassen, an dem Spektakel Teil zu nehmen.

Nebenbei sei erwähnt, dass es sich bei der Sahne um fettfreie Sahne handelte, die hier, aus mir unerklärlichen Gründen, recht beliebt ist. Hat man sie allerdings solo im Mund, schmeckt das Zeug leider nach einem Hauch von aufgeschäumtem Nix. Und leider wird in der Kombination mit Kuchen auch noch der Geschmack desselbigen von diesem Nix überlagert anstatt in irgendeiner Form aufgewertet.

Unterm Strich ist das ein Paradebeispiel für das Thema um das es an diesem Abend am meisten ging: gesundes Essen. Alle wussten bescheid und konnten die Grundregeln gesunden Essens aus dem FF herbeten, doch dann wurde die Sprühsahne rum gereicht, um sie „alle zu machen“. Oder mir wurde erklärt, dass die Familie 3 Tiefkühltruhen besaß, damit sich alle am Abend aus einer großen Auswahl an Fast Food ihr persönliches Lieblingsessen aussuchen konnten. Auch unter dem Umweltaspekt eine Fragwürdige Angewohnheit.

Während der Diskussion erwähnte die Tochter, wie wichtig es sei viel Wasser zu trinken und welch gesunden Einfluss dass auf den Körper hätte. Und da kam für mich der Satz des Abends! Cindy meinte dazu nämlich nur pfurztrocken: ‚I drink a lot of water, too…with my Scotch!’. Und genau den gab es für mich auch noch mal in einer ruhigen Minute vor dem Fernseher, nachdem wir den gesamten Besuch (und ich dazu Cindy und Doug) verabschiedet hatten. Was für ein Tag, I am done!

Cya tomorrow.

October 2, 2009

My Friday

Nach dem Flug nicht einen Tag ausgeruht und schon wieder ging es zeitig raus! Heute sollte es endlich mal direkt auf Arbeit gehen – zum ersten und zum letzten Mal in dieser Woche. Deshalb habe ich mir nur fix eine Schüssel Corn Pops einverleibt (die sehen hier irgendwie völlig anders aus, als zu Hause – irgendwie so unförmig) und danach ging es ab zum Bus. An diesem Tag war ich natürlich – im Gegensatz zu gestern – auf das schlechte Wetter vorbereitet. Deshalb regnete es heute auch nicht annähernd so stark, wie am Tag zuvor.

Das Problem ist, dass ich immer noch nicht ohne Hilfe durch die Eingangstür des Forschungsgebäudes komme. Denn die dazu erforderliche U-Card besaß ich, trotz Besuch des U-Card Offices, leider komischer Weise immer noch nicht. Und zu allem Überfluss waren an diesem Tag weder Peter noch Shane so zeitig anwesend, dass sie mir den Zugang hätten ermöglichen können (sie sind über ein Telefon an der Rezeption erreichbar).

Jetzt könnte man auf die Idee kommen, dass ich einfach mit jemand anderem in die Labore hätte gelangen können. Doch dies ist dank strenger Sicherheitsbestimmungen und der wachsamen Augen der Dame am Eingang quasi ein Ding der Unmöglichkeit.

Da ich manchmal ein gnadenloser Optimist bin, versuchte ich trotzdem noch einmal im Labor anzurufen und zu meiner Überraschung meldete sich am anderen Ende plötzlich eine weibliche Stimme. Mir schießt die Frage durch den Kopf, wie eine Frau in ein Labor wie dieses kommt … ob sie sich vielleicht verlaufen hat (bisher hab ich hier nur ergraute Professoren und junge Kerle mit Brillen – angehende Wissenschaftler eben – rum rennen sehen)? Da ich es mir aber nicht gleich am Anfang mit allen verscherzen wollte, entschied ich mich intelligenter Weise dagegen, diese dumme Bemerkung zu verbalisieren. Nicht zuletzt weil ich wahrscheinlich auch gar nicht in der Lage gewesen wäre, es auf englisch nicht so zu formulieren, dass es blöd klingt.

Etwas überrascht fragte ich daher bloß, ob sie Peter meinem Professor, kenne und ob sie mir auch die Tür öffnen könnte. Beides bejahte sie prompt und kurze Zeit später steht Heather vor mir. Sie erklärte mir, dass sie für Peter arbeitet und jeden Montag und Donnerstag da ist. Sie macht etwas, was ich „Malen nach Zahlen“ nennen würde. Das soll heißen, wenn Shane einen Stack – Sprich: eine Reihe von Bildern eines biologischen Objektes – Schicht für Schicht mit dem Mikroskop fotografiert hat, dann bearbeitet sie jedes dieser Bilder und markiert dabei mit einem virtuellen Stift wichtige Regionen der Probe. Dadurch können diese Regionen dann in einem 3D Modell dargestellt werden. Eine Arbeit, für die man auf jeden Fall ein sonniges Gemüt braucht. Schließlich sprechen wir hier von einem Stapel aus ca. 200 – 300 Bildern und die Form ändert sich nicht wirklich von Bild zu Bild! Also könnte man diese Aufgabe auch unterm Strich vorsichtig als langweilig bezeichnen.

Am Mittag musste ich noch mal fix zum anderen Ende des Campusses, zum Coffman Union Center. Dort befand sich nämlich das Technical Support Center und nur die konnten mir mein oder meine X500 (ich weis leider immer noch nicht was das ist, nur, dass ich es für alles Weiter brauche) geben. Angekommen durfte ich natürlich erst mal wieder meinen Namen angeben und eine Unterschrift leisten – hoffentlich das letzte Mal! Dann gaben sie mir mein X500: pschacht.

Wow! Das ist so ultra geheim, das hätte man nie per Mail schicken können! Etwas enttäuscht fragte ich, ob er irgendetwas frei schalten musste, was meine Präsens hier endschulden würde.

Aber gar nix. Ich bin mal wieder sinnlos von meiner Arbeit abgehalten worden…

Aber wenigstens habe ich jetzt etwas, was mir Zugang zu meinem E Mail Account ermöglicht … und das ist doch ein großer Schritt in die richtige Richtung! Und man bekommt dafür nicht nur einen langweiligen Mailaccount, wie das zum Beispiel in Ilmenau der Fall war. Nein, man bekommt einen ‚all in one account’ mit Google Scheduler, News Frame und Class Manager (was auch immer das schon wieder ist…). Allerdings musste ich mir dann erst mal von Heather zeigen lassen, welches bunte Bildchen ich drücken muss, um an meine Mails zu kommen. Und schon nach einer Stunde üben war ich in der Lage, meine Mails völlig autonom abzurufen.

Am Nachmittag musste ich noch mal zu Sonya, um mal wieder als Dienstbote zu fungieren und einige Formulare abzugeben. Aber dieses Mal, aber auch nur dieses eine Mal, war es tatsächlich sinnvoll, dass ich persönlich aufgeschlagen bin! Denn als ich da raus spaziert bin, musste ich mein Geld für die ‚health insurance’ nicht mehr jeden Monat persönlich da hin bringen, wie die Damen von dem Amt das von mir erwartet hätten. Nein, das HR Büro ist tatsächlich in der Lage, das Geld zu überweisen! Das ist auch das erste Mal, dass ich das Wort Überweisung hier höre. Denn es ist hier gängiger als in Deutschland, ne Menge Bargeld mit sich rum zu schleppen (so vielleicht an die 1000 Lappen) und alles damit zu bezahlen, oder Schecks auszustellen.

Allerdings funktionierte das mit der Überweisung nur, wenn ich dem ‚Health Insurance Office’ eine gewisse „EFS“ Nummer mitteilte. Und mit mitteilen meinten die mal wieder persönlich vorbei schauen. Also machte ich mich zum zweiten Mal auf den Weg dort hin.

Als ich ihnen dort die Nummer feierlich übergeben wollte drückte die Dame am Empfang mir leider nur ein Formular in die Hand, auf dem ich meine persönlichen Daten abermals angeben musste. Ich erkundigte mich, wo denn der Zettel von gestern sei, auf dem ich das schon mal eingetragen habe und ob ich denn dann auch nicht im System vermerkt sei. Allerdings wusste die Frau nicht mal was ich meinte, als ich dann beim 5. Synonym für „System“ endlich auf „Kundendatenbank“ gekommen bin. Also ließ ich mal wieder die Kulimine rauchen … ich sag nur: „das blaue Formular“ (Für die, die es nicht kennen: es gibt einen Asterix und Obelix Film erinnert, in dem die Beiden den Gang durch ein römisches Beamten Gebäude überleben müssen – nun, mir geht’s gerade irgendwie genauso).

Beim Verlassen des Versicherungsgebäudes/Klinik viel mein Blick auf eine Werbetafel für etwas, was sich Gopherstore nannte. Das ist ein Laden, in dem es nur Klamotten mit in den Farben und der Beschriftung der University of Minnesota gab. Und wir reden hier nicht von einem kleinen Ständchen mit ein paar Hoodies (hooded sweatshirt – hat sicher jeder schon mal gesehen … ansonsten: http://lmgtfy.com/?q=hoodie). Nein es handelt sich dabei eher um einen Laden, der von Unterwäsche über T-Shirts bis zu Jacken und von Sportklamotten bis Sakkos alles anbietet, was man sie um den Leib hängen kann! Und das Angebot beschränkte sich nicht nur auf Anziehsachen. Auch Trinkflaschen, Bücher, Blöcke und Anhänger werden hier verhökert. Und diese Dinger sind über den gesamten Campus verteilt.

Nun stellt sich die Frage, wer von oben bis unten mit ‚University of Minnesota’ Klamotten gebrandmarkt sein möchte. Doch wenn man hier auf die Straße schaut ist die Antwort offensichtlich: die Amis! Überall rennen die Leute mit den schlapprigsten grauen Sporthosen rum, Hauptsache es steht das Zeichen der ‚U’ drauf! Selbst die hoodies, die es beim Eröffnen eines Bank-Accounts kostenlos dazu gibt, sind unglaublich begehrt.

Um also als jemand durch zu gehen, der gewillt ist sich fremden Bräuchen und Kulturen anzupassen, entschloss ich mich auch etwas in diesem Laden zu kaufen. Um aber nicht völlig meine europäische Identität zu verraten, sollte es wenigstens etwas nützliches sein, weshalb ich mich für eine Trinkflasche entschied, die ich ohnehin brauchte.

Danach schaute ich noch mal im U - Card Office vorbei. Es stellte sich heraus, dass der Typ schlicht und ergreifend vergessen hat, mir meine Karte zu geben! Ist mir zwar unklar, wie man das vergessen kann, aber passiert!

Anschließend ging es direkt nach Hause. Cindy und Doug saßen schon am Feuer und haben auf mich gewartet. Ich setzte mich dazu und wir haben ein wenig geplaudert. Stunde um Stunde verging und zum Schluss saß ich mit ihnen oben (im oberen, ihren Teil des Hauses) und hab ihnen meine Fotos gezeigt. Von der Familie, meiner Freundin und meinen Freunden. Zum Schluss sagte Doug nur noch: ‚Peter, you are a lucky man!’.

Während der letzten Wochen in Deutschland habe ich so viel Zeit mit Freundin, Familie und Freunden verbracht, dass ich es teilweise als selbstverständlich angesehen habe. Es war sogar manchmal auch anstrengend, alle Wünsche und Vorstellungen unter einen Hut zu bekommen. Aber tatsächlich ist es ein unglaubliches Glück, mit jedem Einzelnen Zeit verbringen zu dürfen. Ein Glück, dessen man sich auf jeden Fall bewusst sein muss!

Es sind Erkenntnisse wie diese, die quasi auf der Hand liegen, wenn man mal das ganze von Außen betrachtet. Nun in diesem Fall ist außen eben ein Stückchen weiter weg. Genauer gesagt ca. 5000 Meilen weiter weg. Aber gerade diese Distanz ist das, was den Trip so aufregend macht! Und die Tatsache, dass man gerade am Anfang (und ich denke auch generell) oft auf sich allein gestellt ist. Das bedeutet, man hat auch mal Zeit, sich selbst zu reflektieren und ein wenig über Dinge nachzudenken, für die man sonst leider viel zu wenig Zeit hat…

Doch bevor ich hier zu sehr ausschweife und am Ende noch langweile – was ich wahrscheinlich ohnehin schon tue – möchte ich mich für heute verabschieden. Denn die Woche war hart und ich brauche eine wenig Schlaf. Nicht zuletzt, weil ich mich immer noch nicht an den Zeitunterschied gewöhnt habe.

Aber bevor ich in mein Bettchen entlassen wurde, gab es noch eine Erklärung von Cindy (die sich die ganze nächste jeden Tag Woche wiederholen wird), welche Nummern in einem Notfall anzurufen sind. Denn Cindy fliegt ab nächste Woche Samstag nach Florida, in ‚das andere Haus’ auf Marco Island und kommt erst zu Weihnachten wieder (sie mag die Kälte nicht). Doug fliegt mit, kommt aber bereits eine Woche später wieder – er mag die Hitze nicht (weshalb es mich wundert, warum beide dort ein Haus gekauft haben – die spinnen eben, die Amis).

Da Demeji an diesem Wochenende nun auch noch zu seiner Frau nach New York fliegt, bin ich am Sonntag allein in dem Haus, was mich wieder zurück zu Cindys Erklärungen führt. Sie ist darüber dermaßen aufgeregt, dass sie mir bereits einen Zettel mit Nummern der Nachbarn geschrieben hat, die ich im Falle von Langer Weile terrorisieren kann. Also unterm Strich zu gleichen Anteilen völlig übertrieben aber auch nett, dass sich jemand um einen kümmert…gerade zu Beginn in einem anderen Land! Aber jetzt erst mal Chilln…I need a rest!

Cya tomorrow!

October 1, 2009

My Thursday

Der erste echte Arbeitstag…natürlich nicht wirklich! Wie sich schon angedeutet hat, gibt es ca. 100 Organisationsdinge zu erledigen. Endlich kann ich z.B. zum Payroll office gehen und meinen Gehaltsantrag stellen. Den Weg dahin kenn ich ja bereits. Aber bevor es wirklich los geht gibt’s erst mal wieder Frühstück. Um meine Figur besorgt, hat Cindy netterweise ‚Fat Free Milk’ besorgt, die hier sehr gefragt ist. Ich finde allerdings, dass man sich damit auch genauso gut seine Cornflakes mit Mineralwasser machen kann. Das ist wahrscheinlich auch noch gesünder, da es nicht so viele chemische Prozesse durchlaufen hat.

Als ich mich auf den Weg zum Payroll Office machte, fiel mir ein Nachteil unseres Appartements auf die Füße. Durch die komfortable Kellernähe kann man nämlich durch die Fenster nicht gut den momentanen Wetterzustand ausmachen. So kam es, dass ich, auf einen sonnigen Tag vorbereitet, direkt nach draußen in eine zweite Dusche rannte. Leider war ich auch mal wieder „überpünktlich“, das heißt ich hatte auch keine Zeit mehr zurück zu gehen, um mich den veränderten Wetterbedingungen anzupassen. Also lautete die Divise: zum Bus rennen. leider war ich damit wieder so schnell, dass ich noch ca. 5 Minuten im Regen rum stand.

Im Payroll Office ging an diesem Tag wahrscheinlich das erste Mal alles glatt. Ich musste nur wieder Name, Adresse und Unterschrift da lassen, schon war ich drin. Nur habe ich dort noch einen Zettel bekommen, den ich wiederum woanders abgeben musste. Ohne, dass ich da irgendwas ausfüllen muss. Nicht, dass man das via Fax hätte senden können. Nein, da wird lieber irgend so ein Ausländer kreuz und quer über den Campus gescheucht. Und ich dachte, der Bürokratie an den deutschen Grenzen für eine Weile entkommen zu sein.

Genervt ignorierte ich die Dringlichkeit der Überbringung des Zettels und gehe zu meinem Arbeitsplatz. Ich wollte endlich mal ein bisschen das tun, wofür ich eigentlich hier bin: am Mikroskop arbeiten. Das Gerät arbeitet mit einer dünnen Laserschicht um durchsichtige, fluoreszierende biologische Proben zu illuminieren. Das aus der Fluoreszenz resultierende Licht ergibt ein Bild und wird durch ein Mikroskop betrachtet. Die Laserschicht wird durch die Probe bewegt und Schicht für Schicht wird fotografiert. Daraus resultiert am Ende ein 3D Bild der gescannten Probe.

Meine Aufgabe ist es die Laserschicht dünner zu bekommen, bessere Kameras und andere Laser auszuwählen und zu installieren, einen Anti-Vibrations-Tisch unter das System zu bauen und eine schnellere Scann-Prozedur zu implementieren…

Damit bin ich aber am heutigen Tag ehrlich gesagt keinen Schritt vorangekommen. Denn erst mal heißt es, sich in die Thematik einzuarbeiten. Außerdem habe ich meinem Professor mit einem Ohr zugehört, wie der den lieben langen Tag Apple verfluchte. Denn das Ergebnis nach zwei Stunden an der Hotline war, dass es einfacher und schneller (und damit sicher auch billiger) ist, einfach neue Drucker zu kaufen, anstatt sich weiter mit dem Problem zu behängen und es lösen zu wollen. Hier hat man einen Ausdruck dafür: ‚just ridiculous’!

Zum Mittag gibt es bei mir jetzt jeden Tag ein leckeres Sandwich. Mit Salat, Käse, Schinken, Senf und Ketchup. Der Absolute Wahnsinn war, als ich wahllos irgendwelche ‚Sandwich Bags’ gekauft habe und die Sandwiches wie angegossen in den Beutel gepasst haben. Denn dank Einheitsformat der Brote (Ja, fast jedes Brot hier ist Weißbrot, lässt sich auf 1/4 der ursprünglichen Größe zusammen drücken und hat das gleiche Kastenformat) ist es möglich Beutel anzufertigen, der genau die Größe des Brotes hat. Und wieder einmal bin ich von diesem Land begeistert! Es sind doch die kleinen Dinge im Leben ;)

Am Nachmittag ging ich zum Health Insurance Office, am Campus auch Boyten Center genannt. Da dies gleichzeitig eine Klinik ist, hängen am Eingang Sanitizer (ich weis nicht mal das deutsche Wort dafür) und ein Spender für Mundschutz Masken aus. Allerdings gibt einem auch irgendwie sofort das Gefühl, als könne man jeden kleinen Bazillus auf der Türklinke einzeln erkennen. Bei der Versicherung direkt musste ich erst mal wieder die üblichen Daten hinterlassen. Danach informierten sie mich darüber, dass sie die ersten zwei Raten im Voraus wollten. By the way $376 … nachdem ich die letzten zwei Tage ein deposit von $900 für das Appartement nach Hause geschleppt habe keine Kleinigkeit! Aber langsam hatte ich mich daran gewöhnt, lächerliche Summen in meinem Portomoneie mit mir rum zu tragen. Also versicherte ich, die erwünschte Summe morgen vorbei zu bringen.

Danach wollte ich eigentlich nach Hause gehen, doch machte mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es regnete dermaßen, dass ich mit meiner mangelnden Ausstattung gegen das Unwetter, nicht einmal bis zur Bushaltestelle gekommen wäre. Deshalb chillte ich mich in die TV Lobby der Uni. Ein großer Saal, ausgestattet mit Sesseln, die alle auf einen großen Fernseher gerichtet sind. Es kam gerade Baseball, Twins (Minneapolis) gegen die Tigers (Detroit). Eines der entscheidenden Topspiele der Woche. Denn außerdem ist dieses Wochenende das Football Wochenende des Jahres. Aber dazu später mehr!

Erst einmal wollte ich mir noch meine U-Card und meinen Mitarbeiter Batch im Coffman Union Center, in dem sich auch die TV Lobby befand, abholen. Doch nachdem ich dort mal wieder meine persönlichen Daten hinterließ (ich weiß mittlerweile sogar nach 3 Tagen meine Telefonnummer auswendig) und ein Foto schießen ließ, bekam ich komischer weise nur meinem Mitarbeiter Batch. Ich war allerdings zu fertig und zu desinteressiert, um mir weiter darüber einen Kopf zu machen.

Ich wollte eigentlich nur noch nach Hause. Gesagt getan. Zu Hause angekommen tat ich etwas, an das ich mich gewöhnen könnte. Ich hab amerikanisches TV geschaut und mir dabei eine eiskalte Cola ‚on the rocks’ gegönnt! Wobei die zwei lächerlichen Buchstaben T und V sicherlich dem Ungetüm, was da unten bei uns im Appartement steht, nicht im Geringsten gerecht werden. Es ist eine Art Video-Beamer, der mit drei Projektoren (für jede Farbe einen) auf eine 2m x 1,5m Leinwand strahlt. Der Projektor ist dabei im Tisch versenkt. Das Programm ist aber der eigentliche Wahnsinn. Den ganzen Tag kommt eine Serie nach der Anderen und parallel laufen auf anderen Kanälen Filme. Die Sportübertragungen sind ebenfalls unglaublich vielseitig. Es gibt allein 5 Kanäle, die den ganzen Tag nur Football übertragen. Oder auf einem Anderen geht es nur ums Essen. Allerdings – als wäre es zu schön um wahr zu sein – hat die ganze Sache auch einen Haken. Denn man hat eher das Gefühl als unterbreche die Webung nicht den Film sondern der Film die Werbung. Ungefähr alle 5 bis 10 Minuten schiebt sich so ein kleiner Bastard von 30 Sekunden bis 1 Minute dazwischen. An diesem Abend hatte ich aber dafür die Auswahl aus zwei Filme und 3 Serien, die ich alle samt mag.

Am späteren Abend kommen dann aber auch ziemlich verrückte Sachen! Wie z.B. Jackass, was sicher die Meisten kennen. Für die, sich diesem Elend bisher entziehen konnten: Es geht um ein paar Halbstarke, die alles ausprobieren was auch nur im Entferntesten danach aussieht, dass es Schmerzen verursacht. Sei es einen Abhang in einem Dixi Klo runter zu rollen oder sich mit einem Teaser zu beschießen. Alles ist erlaubt…Doch wer glaubt, dass die Dummheit hier ein Ende hat irrt gewaltig!

Es gibt zum Beispiel eine Serie, bei der ein junger Kerl meines Alters quer durch Amerika reist, um an allen Wettessen und ‚All you can eat competitions’ des Landes teilzunehmen. Dieser schreiende Verdauungsschlauch verputzt ein 2 Kg Steak samt Kartoffelbeilage und Salat in einer guten Halben Stunde oder vertilgt mal eben zum Mittag 12 Supersize Tacos! Ich möchte wissen, wie der an seine Krankenversicherung gekommen ist bzw. wer die bezahlt?!

Einen weiteren Schritt abwärts auf der Niveauleiter verkörpert die Sendung „Disaster House“. Eigentlich soll bloß das Haus einer Familie renoviert werden, wie das in einigen Sendungen in Deutschland auch üblich ist. Doch geschieht dies hier nicht, ohne vorher mit einem Auto quer durch, oder mit einem Monster Truck über das Haus zu Brettern. Das Beste, was ich allerdings bisher von dieser Sendung gesehen habe ist, wie ein Klavier 75 ft in ein Dach gestürzt ist, damit man anschließend das Dach reparieren kann. Die Frage nach dem Klavier stellt man sicher lieber erst gar nicht.

Ich könnte diese Liste noch bis ins unendliche ausbauen, denn es gibt hier sagenhaft viele Sendungen, die bei diesem Niveaulimbo durchaus mithalten könnten. Allerdings bin ich müde und es ist spät! Deshalb werden wir das auf später vertagen müssen…

Cya tomorrow!

September 30, 2009

My Wednesday

Der Tag begann nicht ganz so stressig, wie der Gestrige. Zwar galt es auch einen Bus zu bekommen, doch liefen die Handgriffe nun schon etwas routinierter ab. Zumindest bis ich an der Bushaltestelle stand. Denn der Bus kam zwar pünktlich, war allerdings in die andere Richtung unterwegs. Sprich: ich habe den Busplan falsch gelesen! Nicht mal Demeji konnte mich auf diesen Fehler hinweisen, da er sich an diesem Tag später aufbrach. Während ich mich auf den 30 minütigen Weg zur Straßenbahn Haltestelle machte, versuchte ich mir einzureden, dass es am Jetlag lag und nicht an meiner grundlegenden Unfähigkeit Fahrpläne zu lesen.

Besonders ärgerlich war die Situation, weil ich einen Termin beim ISSS Office hatte, dem Office für ausländische Studenten. Dort angekommen, so dachte ich, werde ich mit allen nötigen Informationen versorgt, die ich bräuchte, um mich in den ‚Twin Cities’ – Minneapolis und St. Paul liegen so nah beieinander – zu recht zu finden. Das stimmte zwar, doch führten die Infos eher dazu, dass ich die nächsten Tage auf unzähligen Offices, Centres und Services verbringen dürfte. Überall musste man sich mal zeigen, seine Unterschrift leisten und die vollständige Adresse hinterlassen. Als wäre man ein ausgesetzter Hund, der überall seine Duftmarken hinterlassen muss…

Da ich nicht alles verstanden hatte, was mir die werte Frau dort zu vermitteln versuchte, habe ich mich erst einmal auf den Weg zu Orten gemacht, mit denen ich am Meisten anzufangen wusste. So kam es, dass ich als erstes im Payroll Office aufschlug, auch wenn ich bis dahin nicht genau wusste, was Payroll überhaupt ist (und meinem Langscheid hat es bei diesem Wort auch die Sprache verschlagen :( ). Das erste, was ich dort erfahren habe ist, dass momentan noch nicht die richtige Zeit ist ‚to get in payroll’. Erst wenn ich mit meinem Praktikum am 1 Oktober beginne, kann ich beantragen, und jetzt kommt’s: in die Gehaltsliste eingetragen zu werden. Under the line: ich darf morgen wieder antreten!

Allerdings konnte mir die nette Dame die Telefonnummer für mein X500 geben – und bitte fragt mich jetzt nicht, was zum Teufel das schon wieder ist! Ich weis nur, dass ich das brauchte und dass ich eine Nummer wählen musste, um es zu bekommen. Außerdem ist die Nummer, die mir die Dame gegeben hat falsch…

Als nächste Station besuchte ich Sonya Johnson. Auch bei ihr wusste ich den Grund meines Besuches nicht. Ich bin nur dahin aufgebrochen, weil mich mein Professor dort hin geschickt hat. Wo sich ihr Arbeitsplatz befand wusste ich allerdings, zumindest grob.

Also wartete ich auf den Campus Circulator, eine von drei Buslinien, die den gesamten Campus vernetzen und für Studenten – und faculty staffs – kostenlos sind. Dass ich auf der falschen Seite stand merkte ich allerdings erst nach 10 Minuten. Und weitere 10 Minuten später stellte ich auch fest, warum meine Erkenntnis so lange auf sich warten ließ. Der Bus kam nämlich zu allem Überfluss nicht. Also mit den Bussen hab ich es ja echt!

Ich machte mich abermals zu Fuß auf den Weg. Das Problem bestand darin, dass es auf der Karte deutlich näher aussah, als es dann in Wahrheit tatsächlich war. Nach einer halben Stunde fragte ich völlig demotiviert einen Passanten, wo denn zum Teufel sich das verdammte University Park Plaza Building befindet. Zum glück antwortete er: ,It’s right in front of you’. Wenn das so weiter geht, brauch ich mir ja trotz des Essens keine Gedanken um meine Kondition zu machen…

Sonya schien in der Buchhaltung zu arbeiten und macht die gesamte HR (human resource) Organisation für mich. Deshalb kam gleich wieder eine ganze Menge Papierkrieg auf mich zu. Dabei hab ich von englischen Erklärungen über irgendwelches bürokratischen Prozedere heute echt die schnauze voll! Dieser Gedanke muss sich bei mir in einem unglaublich bedepperten Gesichtsausdruck wieder gespiegelt haben! Anders kann ich mir nicht erklären, warum sie mir alles dermaßen Idiotensicher und Schritt für Schritt zu vermitteln versuchte, als würde sie einem Affen das Zählen beibringen wollen. Wie überall durfte ich, dank mangelnder Vernetzung, meinen Namen, Adresse und eine Unterschrift hinterlassen…

Dann machte ich mich auf dem Weg zu Peter, meinem Professor. Ich musste ihn aber an der Rezeption anrufen, um rein zu kommen, denn Zugang bekommt man erst mit der Karte der Universität und bis ich die in den Händen halten konnte, verging noch eine Weile. Ich beklagte mich bei ihm über dieses Bürokratie Desaster und anschließend heulte er sich bei mir über seine Computerprobleme aus. Er hatte ein Systemupdate von Apple installiert, was dazu geführt hat, dass kein Drucker mehr funktionierte und er total im Stress war. Doch so schlimm kann es nicht gewesen sein, so dachte ich zumindest! Denn als ich ihm erklärte, dass ich vor hatte nun zum Social Security Service aufzubrechen, schnippte er hoch und war augenblicklich nicht mehr davon abzubringen, mich dort hin zu fahren.

Gesagt, getan! Doch stand das Auto nicht um die Ecke…Wir mussten mit dem Bus über den halben Campus fahren – wohl bemerkt fahren, nicht laufen! Auf dem Weg erklärt er mir, dass seine Frau auch auf dem Campus arbeitet und sie vorzog, das Auto in ihrer Nähe zu haben (dann weis ich ja, wer die Hosen an hat). Außerdem meinte er, dass der Social Security Service - wo man seine Sozialversicherung beantragen kann - nicht in der besten Gegend sei und er es deshalb vorzog, mich dort ihn zu fahren. Also machten wir uns in seinem 50000$ Lexus auf den Weg dort hin…

Bereits unterwegs merkte ich, dass die Bezeichnung „nicht die beste Gegend“ keines Wegs eine Untertreibung war. Die Häuser verwandelten sich langsam zu Bruchbuden und unbebauten Brachland, die Studenten zu zugedröhnten Junkies, die über Tag auf der Straße rumlungerten und - wie man leider dazu auch sagen muss - das Verhältnis 80% weiß zu 20% kehrte sich um. Als wir in das Gebäude gingen, musste ich kurz darüber reflektieren, ob das Auto noch da steht, wenn wir wieder raus kommen. Naja, lassen wir uns überraschen!

Am Eingang gab es erst mal ne Waffenkontrolle wie am Flughafen. Mein Prof und ich mussten Gürtel, Schuhe und Jacke ausziehen und durch das Röntgengerät laufen lassen. Wir selbst mussten einen Scanner passieren, der uns noch mal nach Waffen durchleuchtet. Im Wartesaal waren wir unter ca. 50 Antragsstellern die einzigen weißen…nein, eine weiße Frau war mit darunter. Allerdings war das nicht gleich auf Anhieb zu erkennen, denn sie war von oben bis unten mit Tattoos zugepflastert.

Also warteten wir mit den ganzen Leuten darauf endlich aufgerufen zu werden. Während dessen versuchte mein Professor nicht ganz so besorgt und genervt auszusehen. Aber es war nicht zu übersehen, dass er sich hier sehr unbehaglich fühlte. In Relation zu dem Aufwand verlief das Gespräch mit dem Sozialbeamten unspektakulär. Ich dürfte mal wieder meine Anschrift und Unterschrift hinterlassen – sinnlos, dass ich da überhaupt hin musste!

Auf dem Rückweg verfranste sich mein Professor dermaßen, dass er erst mal dem Navi die Führung übergab. Überhaupt sind die Amerikaner unglaublich schlechte Autofahrer! Man sollte meinen, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung (max. 70 Meilen auf dem Highway) dazu führt, dass alle umsichtiger und vorausschauender fahren können. Allerdings ist eher der umgekehrte Effekt der Fall. Man hat das Gefühl dass alle in ihr Auto steigen und in eine Art Wachkoma verfallen. Im Gegensatz zur Ignoranz gegenüber anderen Autofahrern sind aber Amerikaner unglaublich umsichtig, wenn es darum geht Fußgängern, Fahrradfahrern und Joggern den Vortritt zu gewähren. Aber vielleicht liegt das auch eher an gefürchteten Millionenklagen…

Zurück auf dem Campus angekommen wollte ich mich auf den Weg nach Hause machen. Aber vorher gab mir mein Professor einen Apfel in die Hand. Er meinte, dass seine Frau ihm den für mich mit gegeben hat, damit ich mal die guten Äpfel der Region probieren kann. Und ich muss sagen, dass mich das Ding überzeugt hat, auch wenn ich normalerweise kein großer Apfelesser bin. Da ich allerdings heute noch kein Lunch hatte, war ich mit einem Apfel nicht zu frieden. Deshalb gab es hinterher noch einen Whopper. Irgendwie muss ja auch das Grünzeug wieder kompensiert werden!

Bevor ich nach Hause ging nutzte ich aber noch das schöne Wetter, um eine Runde über den Campus zu laufen. Und wie bereits erwähnt, gefällt mir dieser deutlich besser, als z.B. der in Ilmenau. Die Backstein Fassaden der Häuser sehen einfach nur beeindruckend und schön aus! Allerdings habe ich dann gesehen, wie so ein Haus gebaut wird. Die gesamte Fassade ist nur ‚Fake’ und wir in großen Blöcken an der Front des Hauses angebracht. Dahinter sieht das Haus nicht anders als ein gewöhnlicher Neubau aus. Also machte ich mich etwas desillusioniert auf den Weg nach Hause.

Ich entschied mich dazu, endlich mal hier Joggen zu gehen. Ich dachte das sei eine gute Möglichkeit, die Nachbarschaft zu erkunden. Allerdings verlief ich mich bei diesem Versuch ein wenig. Das führte dazu, dass ich auch an Ecken vorbei kam, an denen ich lieber etwas schneller lief. Außerdem bin ich gut 1,5 Stunden unterwegs gewesen und war am Ende fix und fertig.

Doug fragte mich am Abend noch, ob ich mit ihm ‚grocery shoppen’ gehen möchte. Ich entschied mich mit zu gehen, denn ich brauchte etwas zum Essen für die Woche. Und ich sage euch, einkaufen in einem amerikanischen Supermarkt ist echt ein Erlebnis für sich! Allerdings möchte ich euch das heute im Hinblick auf die Länge des Beitrags nicht mehr erzählen…

Nach dem Einkauf ging es noch ne Runde um den Block. Mir wurden die „wichtigsten Ecken“, wie das Post Office, ein Breakfast Diner, „der“ Frisör und ein guter Doctor vorgestellt. Hier ist es anscheinend so, dass sowohl viele Geschäfte an einem Ort zentralisiert werden, wie in der Mall of Amerika. Allerdings sind auch viele kleine und gute Läden quer über die Stadt verteilt, von denen man einfach wissen muss, wo sie sich in der eigenen Umgebung befinden.

Wir erreichten auch die Gegend, in der Doug aufgewachsen ist – nicht weit von seinem jetzigen Wohnort. Er erzählte einige Geschichten aus seiner Jugend in dieser Region, wie er seine Frau kennen gelernt hat und wo sie mit ihren Kindern wohnten. Ich saß nur da und hörte gespannt zu, beschäftigt damit ihn zu verstehen. Es war sehr interessant zu sehen, wie vertraut er mit dieser Region war, die ich momentan noch als völlig fremd ansah. Ich fragte mich, ob ich in einem halben Jahr auch so eine Verbindung zu dieser Stadt aufgebaut haben würde…

Spät erreichten wir wieder unser Haus und ich war total am Ende. In meinem Kopf ist die Zeitumstellung immer noch nicht völlig vollzogen. Deshalb bin ich an diesem Abend auch nur noch direkt ins Bett gefallen.

Cya tomorrow!

September 29, 2009

My Tuesday

Ouh Mann, das war Nacht! Um 12 ins Bett, 7 Uhr wach – richtig wach! Naja, verständlich. Mein Körper ist immerhin noch der Meinung, dass es momentan ca. 14 Uhr ist. Also raus aus der Koje und ab in die Dusche. Allerdings funktioniert der Wasserhahn anders als bei uns zu Hause. Nach einigen Versuchen und bevor ich das Ding aus der Wand gerissen hätte, fragte ich Demeji um Rat. Er erklärte mir, dass anstatt ihn zum öffnen anzukippen und mit der Orientierung die Temperatur zu regulieren, dieser nur gedreht wird. Man überfährt einfach den Kaltwasserbereich und reguliert die Warmwasserzufuhr.

Er erklärte mir außerdem, dass er die Dusche jeden Tag mit einem so genannten ‚daily cleaner’ aussprühte, um glänzende und transparente Oberflächen vor Kalk zu schützen. Nicht zum ersten Mal denke ich mir hier, dass unsere Nachfahren über unseren sorgsamen Umgang mit der Umwelt dankbar sein werden!

Zum Frühstück gibt’s Cornflakes mit Milch und dazu Applesauce (Apfelmus). Gar nicht mal so ungesund, wie ich befürchtet hatte. Und auch verdammt lecker! Schon die Dame im Flugzeug erwähnte ja, dass die Region für ihre guten Äpfel bekannt sei. Aus meiner Sicht nicht zu Unrecht!

Demeji machte sich zum Frühstück eine TK Wurst in der Mikrowelle, was mich angesichts seiner qualifizierten gestrigen Aussagen zu gesundem Essen wunderte. Er schien das aber nicht zum ersten Mal zu machen, denn er wickelte sie in ein Küchenkrepp ein, damit die Schale nicht austrocknet – wieder was gelernt!

Danach ging es auf zur Bushaltestelle. Wir waren spät dran und mussten uns etwas beeilen. Doch mir blieb genug Zeit um festzustellen, in was für einer angenehmen Nachbarschaft sich das Haus befindet. Direkt auf der anderen Straßenseite, abgeschirmt von ein paar Bäumen und Büschen befindet sich der Mississippi River. Allerdings ist dieser sehr tief gelegen, vergleichbar mit dem Flutgraben. Bloß 5x größer, oder sogar mehr. Entlang des Flusses erstreckt sich ein Fuß- und Radweg, der ‚Mississippi River Trail’. Er beginnt in Kanada und erstreckt sich 3000 Meilen durch die USA bis ins Mississippi Delta – und er führt eben auch durch Minneapolis.

Bei dem schönen Wetter war der gesamte Weg gesäumt von Radfahrern und Joggern. Wir mussten allerdings in eine andere Richtung Joggen, um unseren Bus noch zu bekommen. Zumindest angeblich - laut Demeji. Denn Tatsächlich befand sich die Bushaltestelle so lächerlich nah, dass wir am Ende noch eine ganze Weile warten mussten. Denn alle 2 Streets (East to West) bzw. alle 4 Avenues (North to South) befand sich eine fakultative Haltestelle. An dieser hält der Bus, wenn jemand den Haltewunschtaster (würde ich gern als Wort des Jahres nominieren!) betätigt oder jemand an der Haltestelle steht.

Anders als in der Umgebung unseres Hauses sind hier die Grundstücke und Häuser schon weniger großzügig bemessen. Das liegt vermutlich daran, dass die Uferfernen Grundstücke günstiger sind und sich dem ‚Blocksystem’ unter ordnen müssen. Das führt dazu, dass die gesamte Stadt von oben aussieht als hätte sich jemand an einem Reißbrett vergangen oder zu lange Anno gespielt. Dadurch lassen sich dann auch die Straßen so gut in Streets und Avenues unterteilen und von Norden nach Süden bzw. von Osten nach Westen durchnummerieren. Meiner Meinung nach viel praktischer und logischer als am Ende vor lauter Einfallslosigkeit Namen gesamter Märchenbücher an irgendwelche Straßen zu verscheuern (wie in der Märchenwaldsiedlung in Erfurt z.B. tatsächlich geschehen)!

Beim Einsteigen in den Bus war ich über den günstigen Preis von ca. $2 überrascht. Denn man kann damit 2 1/2 Stunden mit Bus und Bahn – Ja, Minneapolis hat eine Straßenbahn! Genau eine Linie, wie konsequent! - quer durch Minneapolis fahren. In Anbetracht des momentanen Wechselkurses und der beachtlichen Ausdehnung ein Schnäppchen.

Der Weg zur Uni bedeutete zweimal Umsteigen – Bus, Bahn, Bus. Bemerkenswert ist, dass diese mickrigen Straßenbahnen beim Überqueren einer Straße mit Glocken, Schranken und einem Signalhorn ausgestattet sind, die an diese alten, massiven, 500m langen Midwest Western Union Züge erinnern. Am Ende unseres 30 minütigen Trips befand sich die University of Minnesota, oder auch ‚the U of M’, wie sie in Minnesota genant wird.

Der Campus war hinsichtlich seiner Größe und Gepflegtheit beeindruckend. Der Rasen sieht aus als könne man Golf auf ihm spielen und die Fassaden der Häuser erinnern an Bilder von namhaften Unis wie Harvard oder Yale. Es kam mir vor als wäre ich in einer separaten Stadt, die nur von Studenten bevölkert wurde. Und in einem der vielen Häuser arbeitete auch Demeji. Er zeigte mir den Weg dahin mit dem Hinweis: „When you can’t find your professor, you should just be able to find the way back home.” wie recht er hat!


Allerdings verlor sich meine Orientierung irgendwo zwischen all diesen Gängen, Fahrstühlen und Türen, sodass ich am Ende keine Ahnung mehr hatte, wo ich eigentlich war. Und ohne mir darüber weiter im Klaren zu werden, machte ich mich anschließend naiver Weise auf den Weg zu meinem Professor. Ein Fehler angesichts der Dimensionen des Campuses.

Nach zahlreichen Umwegen und viel zu spät, aber glücklich erreichte ich dann doch das Lions Research Laboratory – mein Arbeitsplatz für die nächsten 6 Monate. Damit ich definitiv nicht vergesse in welchem Land ich hier gelandet bin, befand sich das Gebäude direkt gegenüber vom neuen Footballstadion der Golden Gophers – der Footballmannschaft der U of M.

Fotos vom Campus

Am Eingang empfing mich dann auch gleich mein Professor Peter Santi. Hemd, Stoffhose, Tennissocken und Laufschuhe – eine unverwechselbares Outfit, das ich schon aus 10m Entfernung als Amerikaner identifiziert hätte. Er zeigte mir die Büros und Labore und stellte mir anschließend Shane vor, mit dem ich das nächste halbe Jahr zusammen arbeiten werde. Shane ist ungefähr in meinem Alter und ein großer, dünner und dadurch etwas schlaksig wirkender Typ. Er bereitet sich gerade auf seinen PhD (mit dem deutschen Doktor vergleichbar) vor und arbeitet währenddessen als Research Spezialist für Professor Santi – genau wie ich – und ist, wie die meisten seiner Zunft, nicht gerade eine Quasselstrippe.

Aber er verriet mir sein Lieblingsrestaurant und so kam es, dass wir 3 auf Peters Rechnung essen gingen – mongolisch. Es war völlig verschieden zu dem, was ich als asiatisches Essen kenne … viel süßer, aber lecker ;) Wasser und Tee gab es zum Essen kostenlos und mit ‚free refill’ dazu. Hier genauso eine Selbstverständlichkeit wie, dass man von der Kellnerin zum Tischgeleitet wird, wenn man das Lokal betritt.

Da die zwei, wider erstem Erwartens, gute Konversationspartner waren und wir uns schnell in ein Gespräch vertieft hatten, war mein Essen eher nebensächlich für mich. So kam es, dass ich etwas irritiert vor meinem halbvollen Teller saß, während die beiden schon fertig waren. Mir kam es vor, als hätten sie ihr Essen inhaliert! Und um sie nicht völlig von der Arbeit abzuhalten, ließ ich schweren Herzens einen Teil der leckeren Mahlzeit in dem Restaurant zurück.

Da dieser Tag für mich noch kein regulärer Arbeitstag war (ich fing erst am 1. Oktober an zu arbeiten), entschloss ich mich erst mal „nach Hause“ zu fahren. Nur gestaltete sich das schwieriger als vorher angenommen. Ich hab mir zwar die Haltestellen gemerkt und Anfang ging alles gut, doch beim Ausstieg aus dem letzten Bus verfranste ich mich völlig. Zum einen bin ich viel zu spät ausgestiegen und zum anderen auch noch in die falsche Richtung gelaufen. Hier sieht aber auch alles verdammt gleich aus!!!

Bis ich Depp endlich gemerkt hatte, dass das einzige unverwechselbare Merkmal - die Hausnummern - schon deutlich größer waren als die unseres Hauses und immer weiter stiegen, war ich bereits ca. 10 Blocks zu weit. Zum Glück half mir eine freundliche Dame wieder der Zahlen und somit auch der Orientierung mächtig zu werden. Sie sagte mir die richtige Street – 39th – an der ich mich orientieren musste und das tat ich dann auch. Es ist nämlich so, dass im Allgemeinen die Adresse eines Hauses aus der Nummer bzw. Namen der Avenue oder des Blvd (z.B. Edmund Blvd) als Straßenname und der der Nummer der Street als die ersten zwei Ziffern der Hausnummer (z.B. 39xx) besteht. Mit dieser Info und einen halbstündigen Marsch später erreichte ich endlich vertraute Gefilde und schnell konnte ich unser Haus ausfindig machen – endlich da!

Ich war etwas unter Zeitdruck, denn mir schwebte vor, heute noch eine Runde laufen zu gehen. Allerdings kam es nicht dazu. Cindy und Doug warteten schon am Kamin auf mich, um mich über den heutigen Tag auszuquetschen und mich besser kennen zu lernen. Aber der Informationsfluss war nicht nur einseitig. Auch ich erfuhr eine ganze Menge über die beiden, denn sie waren mir gegenüber ausgesprochen offen. Das lag vielleicht auch daran, dass es bei den beiden gerade ein Schlückchen Scotch gab, zu dem ich auch herzlich eingeladen wurde… und man ist ja auch kein schlechter Gast (auch nicht halb 6 ^^). Ich konnte wählen zwischen Scotch, Whisky, Brandy und zahlreichen anderen alkoholischen Getränken, die die „Hausbar“ beinhaltete. Ich versuchte ihnen zu erklären, dass ich keine Ahnung hätte, was der unterschied zwischen Scotch, Whisky und Brandy ist. Das führte dazu, dass ich in einem Augenblick der Unachtsamkeit, plötzlich von jedem ein Glas vor mir stehen hatte. Natürlich alles ‚on the rocks’ – also auf Eis…

Sowieso ist der Eisgenerator für Amerikaner essenziell zum Überleben. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso es so hartnäckig in amerikanische Kühlschränke eingebaut wird. Aber ich kann das durchaus - zu Cindy und Dougs Überraschung - verstehen. Soweit sie Europäer kennen gelernt haben, mag niemand Eis in sein Getränk, ich allerdings schon! Kaum ausgesprochen, wurden mir von Doug sämtliche Funktionen dieses Umweltdisasters mit den Worten ‚For Cindy’s kitchen…I bought the best you can get for money’ vorgeführt. Nachdem ich alle Tasten rauf und runter erklärt bekommen hatte, machte ich mich daran, mein favorisiertes Getränk zu identifizieren. Der Whisky aus der 1 Gallonen Plastikflasche schnitt dabei überraschender Weise nicht so gut ab.

Da ich leider immer noch von der Reise gepiesackt war, musste ich mich schon bei Zeiten von den beiden verabschieden, um endlich etwas Schlaf zu bekommen. Deshalb torkelte ich ganz schön angetrunken und völlig übermüdet in mein Bett. Vorher musste ich allerdings noch eins von Cindys, für mein Abendbrot frisch gekochten, mikrowellengerechten Portionen verköstigen. Lecker!

Cya tomorrow!

September 28, 2009

My Monday

Amerika genauer gesagt die USA (fälschlicherweise ja manchmal synonym verwendet), das Land der unterstellten unbegrenzten Möglichkeiten. Dort will ich hin, zumindest glaube ich das zu wollen. Wobei dieser Wille durch die zahlreichen Menschen, die ich in letzter Zeit verabschieden musste durchaus gelitten hat. Ich denke da an meine Freundin, meine Familie, Freunde aus Erfurt und Ilmenau, sogar aus ganz Deutschland. Ich war beeindruckt welches Feedback und Interesse mein Trip erzeugte.

T - 10:00 Minuten

Nun sitz ich hier im Flugzeug UA 941, Direktflug Frankfurt - Chicago, 12:00:00. Es gibt definitiv kein Zurück mehr! Dieser Flug ist die erste Etappe auf meiner Reise nach Minneapolis, wo ich ein 6 monatiges Praktikum an der Universität von Minnesota absolvieren werde. Das es überhaupt so weit gekommen ist, ist mehr oder weniger das Ergebnis von einer Kombination aus reinem Zufall und hartnäckiger Arbeit, aber dazu später mehr...die Zeit recht dazu jetzt nicht!

T - 5:00 Minuten

Das Flugzeug wird nämlich bereits rückwärts von Gate weg geschleppt. Parallel gibt’s überaus hilfreiche Safety Instructions ... und immer holen sie diese Schwimmweste raus. Ich denke im Falle eines Absturzes in der Nähe von Grönland - sollte ihn überhaupt jemand überleben - wird demjenigen die Schwimmweste sicherlich nicht lange von Nutzem sein!

Ich konzentrier mich daher lieber auf das Filmprogramm. Doch leider kommt nur irgendwelche Jamaika Musik, die sicher die Passagiere in einen Tranceähnlichen Zustand versetzen soll. Ich stellte außerdem fest, dass sich 2 Kopfhörer im Fach vor mir befinden. Deshalb gibts noch ein kurzes Stoßgebet, dass der qualifizierte Mitarbeiter, der sich um meine Kopfhörer gekümmert hat, nicht auch noch für den Treibstoff zuständig war, und dann...

T - 0:00 Minuten

... geht es los! Die 2 Motoren der Boing 777 heulen auf. Man merkt, wie sie an dem Flugzeug zerren. Die Bremsen werden gelöst und die Triebwerke katapultieren dank 150.000L Treibstoff ca. 400 Menschen in einer ungefähr 250T schweren Blechbüchse in die Luft…verrückt! Mit Sicherheit der spannendste Part des gesamten Flugs ... und ein guter Zeitpunkt, um zu erwähnen, dass ich kein Fan davon bin.

Mich stört weder die Geschwindigkeit, noch die Beschleunigung. Aber die Masse! Ich weis genau, dass dieses Hochbeinige Monstrum definitiv nicht zum stehen oder sogar sicher runter kommt, wenn etwas schief geht. Und dazu braucht man auch kein Maschinenbau Studium, auch wenn es hilft diesbezüglich ganz sicher zu sein!


Als würde man 20 LKWs 3000m in die Luft schießen wollen. Jedem Depp fällt auf, dass das keine gute Idee ist. Und wäre das nicht schon die x-te Generation an Ingenieuren, die versucht diese Dinger zu optimieren, dann würde ich definitiv nicht mit dem optimistischen Ziel dort einsteigen, in wenigen Stunden 3000km Ozean hinter mir zu lassen.

Warum? Nun ich muss sagen, dass ich während meines Studiums schon sehr abenteuerliche Erzeugnisse von einigen Konstrukteuren gesehen habe (ich schließ mich da nicht aus). Und wenn ich daran denke, dass einige diese Leute die Gedankenvorarbeit für dieses Flugzeug leisten könnten, würde ich am liebsten wieder aussteigen.

Doch allen Zweifeln zum Trotz bewegt sich das Flugzeug immer schneller über den Asphalt. Unter meinen Füßen rumpelt es als würde man mit einem Trabbi 200km/h auf der Autobahn fahren. Immer fester werde ich in meinen überaus komfortablen Platz 36 F (ja, Mittelreihe, ganz in der Mitte, nett sag ich euch) gedrückt. Und dann…nichts mehr…wir fliegen! Wir steigen und steigen, bis auf eine Höhe von 10000ft. Allerdings ist es auf dieser Höhe auch nicht gerade ein ruhiger Flug. Ständig leuchtet das „anschnallen“ Signal in Verbindung mit einem Warn-Ton: ‚Bong’. Und nahezu schlagartig verwandelt sich das Fahrgefühl von einer kurvenlosen Autobahn ohne Fahrgeräusche zu einer huckligen Landstraße quer durch den Thüringer Wald.

Bilder vom Flug

Aber alles im Allem ist das der langweilige Part des Fluges. Zum glück hilft einem eine zahlreiche Auswahl an Filmen und eine unglaubliche Aussicht über die Lange Weile hinweg. Außerdem saß neben mir eine überkommunikative Amerikanerin, die obendrein auch noch deutsch konnte. Also unterhielten wir uns. Sie sprach in fließendem deutsch, ich antwortete in gebrochenem englisch.

Sie gab mir so wertvolle Tipps über günstige Handys und Computer und erklärte mir wofür meine Zielregion bekannt ist…..für Mais, Milch und Äpfel. Na klasse ;)! Sie kannte aber trotz 5 Jähriger Arbeit in Hamburg Thüringen nicht – das spricht für sich. Aber dafür konnte ich sie über die aktuelle Kontroverse über public health insurance ausquetschen und sie schien ganz gut bescheid zu wissen!


Während wir so in dem Gespräch vertieft waren ertönte eine lauter *Dong*, der eine Rede des Käptains einleitete. Es ging darum, dass das Ziel fast erreicht ist – Chicago O’Hare. Ein paar Landemanöver später befanden wir uns auf Amerikanischen Boden. D.h. fast…denn wir mussten erst noch durch die Einreisekontrolle.

Dankenswerter Weise winkte uns ein Polizist… Sry ein Police Officer in eine Schlange, die ich auch ohne seine Hilfe als die Schlange zur Kontrolle identifiziert hätte. Doch da er von seiner wichtigen Aufgabe und seiner tollen Police Uniform so erregt schien, dass ich mich wunderte, wie selbige den ganzen Tag über sauber bleiben konnte, fügte ich mich seinen Weisungen kommentarlos. Deshalb kam es dann dazu, dass er anstatt mich, 3 verängstigte japanische Touristen mit Hand am Halfter anschrie: „Get out of the way!“, damit ein Elektroauto mit 3 km/h an uns vorbei rasen konnte um eine andere Schlange mit 2 weiteren fetten Leuten zu versorgen…wer hätte es gedacht, es ist die Einreiseschlange der Amerikaner!

Als dann einer dieser Touristen – zu allem Überfluss noch mit einem Mundschutz ausgestattet - auch noch wagte ihn nach der richtigen Schlange zu fragen (es gab eben eine für Amis und eine für Besucher), krakeelte dieser Robocop zu meiner Belustigung nur noch: „VISA stands for visitor! So answer me right now: Is the VISA line the right one?

Ende vom Lied: wir stellten uns alle an einer Schlange an, die ca. eine Stunde Wartezeit versprach…und so war es dann auch! Doch kam mir diese vor wie eine Ewigkeit und ich denke da war ich nicht der Einzige. Die vielen Schweinegrippewarnungen auf diesem Flughafen, unterstrichen durch die Maske des Japaners, gaben mir so einen Drang, große Menschenansammlungen zu meiden…aber da führte nur ein Weg raus!

Und der war es dann auch, der mich direkt zum Gepäck führte. An dieser Stelle würde ich gern ne Empfehlung für rotes Gepäckband loswerden. Hat mir bei der Identifizierung meiner 40 Kg Besitztümer durchaus geholfen! Allerdings wurden mir diese auch gleich nach dem Zoll auf dubiose weise wieder abgenommen. Das ganze nannte sich Re-Check In und wurde in Form einer Frau, die für meine Begriffe wahllos irgendwelche Leute raus pickte, um ihnen ihr Gepäck wieder weg zu nehmen, umgesetzt. Sie hat in Wahrheit sicher an meinen Kofferzetteln erkannt, dass ich nach Mpls weiter fliegen will. Trotzdem kam ich mir etwas überrumpelt und enteignet vor. Denn ich ließ die Prozedur nach kurzem Nachfragen, woher sie denn weiß mit welchem Flugzeug ich nach Mpls fliegen will, über mich ergehen.

Befreit vom Gepäck konnte ich mich auf dem Flughafen frei bewegen. Und abgesehen vom Hintergrundtenor der Menschen und der Sprache der Schilder der Fressbuden kam es mir hier gar nicht mal so fremd vor. Möglicherweise lag es daran, dass ich unfähig war die geflogene Distanz ad hock zu realisieren. Ich denke der Mensch begreift etwas besser, wenn parallel die Haptik angesprochen wird. Sprich einen Weg, den man gewandert ist oder ein Haus, was man selbst gebaut hat. Ein Flug ist dabei der absolute Gegensatz – 8 Stunden warten und man ist in einem völlig anderen Teil der Erde gelandet – irgendwie unreal. Das einzige was ich diesbezüglich momentan feststellen kann ist, dass ich mich hier durchaus wohl fühle, selbst wenn ich keinen Plan hab, wo ich bin!

Und eh ich mir dessen im Klaren werden kann, sitz ich auch schon wieder im Flugzeug. Der Flug ist innerhalb der USA und deshalb vollkommen in englischer Sprache. Und ich genieße es gezwungen zu sein, Englisch zu sprechen.

Dabei müsste ich eigentlich Berührungsängste haben:
Als wir in der 5. Klasse angefangen haben, Englisch zu lernen hat unsere Lehrerin in der ersten Stunde gefragt, was denn „let’s start“ auf der ersten Seite unseres Buches bedeutet. Ich meldete mich völlig überengagiert und unsere Lehrerin man mich auch prompt dran. Ohne je vorher ein englisches Wort gehört zu haben, gab ich voller Stolz laut und deutlich „letzter Start“ von mir. Die ganze Klasse lag zu meiner Irritation flach…

Nun über dieses Niveau bin ich glücklicher Weise mittlerweile hinaus. Bedeutet ich kann mich doch einiger Maßen artikulieren und die Kommunikation im Flugzeug ist für mich schon lange kein Problem mehr. Leider war dieser Flug kein deut ruhiger als der erste.

Eine Videoreportage bot daher eine gute Ablenkung. Allerdings war diese von der Qualität ungefähr auf einem Niveau deutlich unter DMAX einzuordnen. Der Inhalt bestand darin die zerstörerische Kraft von Wind zu dokumentieren, zumindest anfangs. So wurde alles was Gewicht hat und sich irgendwie abschießen lässt, auf 200Km/h beschleunigt und zur Zerstörung von Fensterscheiben verwendet. Der Moderator freute sich zwar nur über die Tollen Bilder zerstörten Glases doch der wissenschaftliche Gehalt der Sendung war noch nicht abstreitbar. Erst als die Sendung dazu umschwenkte auf Plastikgesichter und später auf echte nackte Frauenoberschenkel aus 3 m Entfernung mit Paintballs zu beschießen, kamen bei mir ernsthafte Zweifel auf. Final disqualifizierte sich das hochwertige Airline Unterhaltungsprogramm damit, dass es inhaltlich dabei angekommen war, so viele hochprozentige Getränke wie möglich auf einmal anzuzünden, was in einem riesigen Feuerball endete. Allerdings bin ich doch davon beeindruckt, dass ich die Thematische Überleitung nicht mitbekommen habe! Ich schiebe die Schuld meiner Übermüdung zu, denn es ist auf meiner Uhr gerade um 2 geworden. Pünktlich 7:00 PM setzt das Flugzeug zur Landung an und ich bereite mich auf die selbige vor.

In Minneapolis angekommen war ich darüber erstaunt, dass das Gepäcksystem in Chicago tatsächlich funktioniert hatte. Mein Gepäck war genau da, wo es sein sollte. Aber es geht doch nichts darüber, sich den Tag mit solchen Kleinigkeiten ein bisschen spannender zu gestalten!

Ich rief Cindy – meine Gastmutter – an. Ich bat, mich vom ‚car pick up’ abzuholen und mir ein Erkennungsmerkmal zu nennen, an dem ich Doug – meinen Gastvater – erkennen kann. Sie sagte zu und erklärte mir, dass ich auf einen großen Van mit einem Insassen mit schönem weißem Haar zu achten habe – Danke auch! Nicht nur, dass alle Vans hier für deutsche Maßstäbe groß waren, nein auch der Tipp mit den grauen Haaren war Dank zahlreicher getönter Scheiben auch eher unbrauchbar.



Während ich Ausschau hielt, stoppte vor mir ein wirklich großer Van – in Deutschland würde man auch Kleinbus dazu sagen – und ein Mann mit ‚schönen grauen Haaren’ winkte mich ran. Woran er mich erkannte? Nun ich sagte Cindy ich bin ein Kerl mit zwei großen Blauen Gepäckstücken mit rotem Kofferband – eben etwas Brauchbares.

Nichts desto trotz lernte ich dann die amerikanische Gastfreundschaft kennen! Er erkundigte sich nach meinem Flug und erzählte mir, dass sie glücklich seien, dass ich hier bin. Anfangs hatte ich einige Probleme ihn zu verstehen, doch bei mir kam ausreichend an, um ihm auf seine Fragen antworten zu können. Je näher wir dem Haus kamen, desto offener wurde das Gespräch. Er versicherte mir, dass sowohl ich als auch meine Freundin willkommen sind und dass ich alles haben kann, was ich brauche. Nice!

Als wir ankamen wurde ich von Cindy mit einer Umarmung empfangen und sie führten mir die Räumlichkeiten vor, als würden sie mir ein Schloss zeigen. Typisch amerikanisch eben, proud of their property … Und es war auch ein beachtliches Haus.

Schon als wir die Auffahrt hinauf fuhren faselte Doug etwas von 2000 sq ft room on 1500 sq ft area. Allein unsere – Demeji (mein nigerianischer Mitbewohner) und meine – Wohnung war so groß wie unsere 5 Mann Wohnung in Erfurt. Wobei die Raumaufteilung typisch amerikanisch war – zumindest das, was mein vorurteilbelastetes Hirn dafür hält – 2qm Fernsehfläche (ja wir haben einen Videobeamer als Fernseher) und 2 qm Küche (1 Kochplatte, 1 Ofen und 1 Mikrowelle + 1 elektrischen Büchsenöffner ^^), aber mit Tresen.

My home for six months

Cindy kaufte netterweise Bier für „the German guy“ und ich hab nach dem langen Tag auch gleich Gebrauch davon gemacht. Während ich mir das Bier schmecken lies (oder auch nicht – amerikanisches Bier ist nicht gerade für seine Qualität bekannt) diskutierte ich mit meinem Mitbewohner über Politik, Medien, Gesundheit und Krankenversicherung in den USA. Wirklich ein netter Kerl!

Nachdem wir die Fronten geklärt hatten, bin ich nur noch ins Bett gefallen! Die 24h Wachphase mit einer ständigen Abwechslung aus langer Weile und Stress forderte ihren Tribut. Ich hab nur noch fix ein paar Mails abgesetzt, damit die Lieben zu Hause wissen, dass ich gut angekommen bin.


PS: Die nächsten Posts werden mit Sicherheit nicht so lang! Aber dieser Bericht ist etwas ausführlicher gestaltet, um euch auch zu verdeutlichen, wie lang der Tag für mich gewesen ist.

Cya tomorrow!